22.12.2025 | Pressemitteilung

Die Bundeswehr hat der ARTEC Gmbh, einem Gemeinschaftsunternehmen von KNDS Deutschland und Rheinmetall, einen bedeutenden Großauftrag erteilt. So soll die Radhaubitze RCH155 (Remote Controlled Howitzer 155 mm) in die Truppe eingeführt werden. Am 19. Dezember 2025 erhielt die ARTEC GmbH einen Auftrag vom über die ersten 84 Radhaubitzen RCH155. Die Beauftragung erfolgt auf Grundlage eines Rahmenvertrags zwischen der ARTEC GmbH und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) über insgesamt 500 RCH155-Systeme, welche auch von anderen Nationen abgerufen werden können. Der Auftragswert für die ersten 84 Radhaubitzen sowie zugehörige Ausbildungsmittel, Service und logistische Unterstützung für die ARTEC GmbH liegt bei rund 1,2 MrdEUR. 

Rheinmetall wird die Elektrik, Software und die 155-mm-Waffenanlagen an die ARTEC GmbH liefern. Die Lieferungen beginnen 2027 und sollen 2029 abgeschlossen sein. Die ARTEC GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen von KNDS Deutschland und der Rheinmetall Landsysteme GmbH. Es betreut die Boxer-Fahrzeugfamilie. 

Die geschützte Radhaubitze RCH 155 kombiniert Feuerkraft und Reichweite des automatischen und fernbedienbaren Artillerie-Geschütz-Moduls (AGM) mit dem Schutz und der Mobilität des einsatzerprobten Radpanzers Boxer. Das voll­automatische Waffensystem ermöglicht es, aus der Bewegung zu schießen. Ziele können in bis zu 40 Kilometer Entfernung hochpräzise bekämpft werden. Neben der schnellen Feuerbereitschaft gehören ihre hohe taktische Reichweite auf der Straße sowie die Mobilität zu den Stärken der RCH155. Die Besatzung konnte im Vergleich zur Panzerhaubitze 2000 auf zwei Soldaten (Kommandant und Kraftfahrer) aufgrund des hohen Grades an Automatisierung reduziert werden. 

Erstnutzer der RCH155 ist die Ukraine. Sie hat 54 RCH155 bei KNDS Deutschland in drei Losen direkt beauftragt. Auch hier liefert Rheinmetall die Elektrik, Software und die Waffenanlagen an KNDS Deutschland. 

Ebenso beabsichtigt Großbritannien, die RCH155 zu beschaffen. Bereits im April 2024 hatten die Regierungschefs Deutschlands und Großbritanniens eine entsprechende Kooperation angekündigt.