E-Learning – Heer
Mit digitalem Training zur Einsatzbereitschaft
Ob der Umgang mit persönlicher Ausrüstung oder die Führung, Bedienung und Instandsetzung von Militärfahrzeugen: Die Komplexität einzelner Vorgänge und ganzer Systeme erfordert fachliches Know-how, Detailkenntnis und eine sichere Handhabung. Die praktische Ausbildung am Originalgerät ist dabei aus Verfügbarkeits- und Kostengründen sehr aufwändig. Digitales Training bietet hier eine ressourcenschonende, effiziente und skalierbare Möglichkeit, das Personal schnell und sicher zu schulen – und so das System früher in die Nutzung zu überführen. Für unverzichtbares Grundlagen- und Spezialwissen entwickelt die Rheinmetall-Tochter benntec zeitgemäße digitale Lernanwendungen, die Fahrzeugführer, Wartungspersonal und Ausbilder zielgerichtet auf ihre reale Tätigkeit und Einsatzumgebung vorbereiten.
- Effiziente Nutzung der Ausbildungszeit durch Unabhängigkeit von Ort, Zeit und Originalgerät/-ausrüstung
- Individuelle, vielseitige und flexible Ergänzung des Lehrplans (Blended Learning)
- Gleichzeitige Schulung vieler Personen, ausbilder- oder selbstgesteuert, alleine oder im Team
- Praxisnahes Training in risikofreier Umgebung
- Skalierbare, langlebige Lernlösungen (schnelle Anpassungen und Erweiterungen)
Vom klassischen Computer- oder Web-Based-Training über mobile Apps bis hin zu Extended Reality-Lösungen mit VR und AR: Die Methoden und Technologien zur digitalen Wissensvermittlung werden je nach Trainingsbedarf, Zielgruppe und Lernzielen konzipiert und alle Lerninhalte didaktisch aufbereitet.
- Effektiv durch didaktisch-methodische Aufbereitung der Lerninhalte
- Attraktive und motivierende Gestaltung mit interaktiven Features
- Anschauliche Darstellung von komplexen Sachverhalten und anspruchsvoller Technik
- Intuitive Bedienung durch einfache Benutzerführung
- Hoher Lernnutzen durch Handlungsorientierung
- Verknüpfung mit eindeutigen Lernzielen
- Messbarer Lernerfolg
Lernen mit System durch enge Verzahnung von Theorie und Praxis
Modularer Aufbau: Das digitale Ausbildungskonzept rund um das Soldatensystem IdZ (Panzergrenadier – Anteil Führungsfähigkeit / C4I) ist modular aufgebaut und in derzeit 10 Lerneinheiten von jeweils circa 45 Minuten unterteilt. Die Lektionen bauen in ihrer Reihenfolge aufeinander auf und behandeln – beginnend mit der Vorstellung des Gesamtsystems und seiner explorativen Erkundung – jeweils eine Ausstattungskomponente im Detail.
Ausbildungsziele: Truppenmitglieder, Zugführer und Administratoren für die Kommunikations- und Führungsausstattung sind nach der Durcharbeitung der Lerneinheiten mit dem Aufbau und den Funktionen des IdZ-Systems vertraut und in der Lage, alle Komponenten im Einsatz korrekt zu bedienen – von der Handhabung der Bekleidungs-, Schutz- und Trageausstattung bis zum Umgang mit den elektronischen Komponenten, der digitalen Funktechnik und der integrierten Software.
Lehr- und Lernkonzept: Die Systemkenntnisse werden auf kognitiv-prozeduraler Ebene mittels Animationen, Videos, Screencaptures, Schritt-für-Schritt-Bedienanweisungen und Bedienfolgen sowie diversen spielerischen Elementen anschaulich und interaktiv vermittelt. Die Handlungskompetenz wird in Form von praktischen teilsimulierten Übungen und Aufgaben erlangt und das Wissen so gefestigt. Lernerfolgsmodule unterstützen die Beurteilung des individuellen Lernfortschritts.
Flexibler Einsatz: Die Lern-App-Module können für die verschiedenen Lerngruppen in einem individuellen Lehrplan kombiniert und mehrfach – sowohl für das selbstgesteuerte Lernen (CUA/WBT) als auch im ausbildergeführten Unterricht als digitale Unterrichtshilfe (DUH) – eingesetzt werden. Sie entsprechen den Bundeswehr-Standards für Ausbildungsmittel und moderne Ausbildungstechnologie (MAT) und sind SCORM-kompatibel zur Einbindung in Lernmanagement-Systeme (LMS).
Technik verstehen, Sicherheit erhöhen: Von Basiswissen bis Spezialtraining
Ob Radfahrzeug oder Kettenfahrzeug: Jedes Fahrzeugsystem und jede Fahrzeugtechnik hält eine Vielzahl von unterschiedlichen Herausforderungen für das Bedien- und Wartungspersonal bereit. Sind Prozesse und Systeme besonders komplex oder sicherheitsrelevant, ist eine exzellente Ausbildung zwingend notwendig. Die Risiken der Praxis werden durch digitale Lerntechnologie, die Fahrzeugführer und technisches Personal zu einem kompetenten Umgang mit allen Systemen befähigt, minimiert.
Digitale Lernprogramme haben gegenüber der klassischen Wissensvermittlung einen entscheidenden Vorteil: Technologien, Vorgänge und Abläufe lassen sich am Bildschirm anschaulicher – und somit einprägsamer – visualisieren als auf Papier. Auch oftmals als trocken empfundene theoretische Grundlagen und Themen wie Verhaltensweisen, Maßnahmen oder taktische Grundsätze lassen sich durch Interaktion und Kombination von Medien wie Audiokommentaren, Erklärvideos und grafischen Darstellungen aller Art lernwirksam aufbereiten.
Anspruchsvolle Fahrzeugtechnik wird durch den Einsatz multimedialer Elemente erlebbar, abstrakte und komplexe Zusammenhänge transparent und eindeutig. Mit detaillierten Fotos und interaktiven 2D- und 3D-Modellen wird der Aufbau jedes Systems verständlich und auf einen Blick erfassbar dargestellt. Baugruppenkonstruktionen können schnell identifiziert werden, innenliegende Bauteile werden sichtbar. Prozesse und Funktionen werden mittels Schnittzeichnungen, Illustrationen und Animationen verdeutlicht und Schritt für Schritt erläutert. Explorative 360° Videos – beispielsweise von Innenräumen und Instrumenten eines Fahrzeugs – geben eine realitätsnahe Rundum-Übersicht. Die Bedienung von Instrumenten und Anlagen wird mit Interaktion, spieltypischen Elementen und Simulationen, die reale Wirkmechanismen in die Lernumgebung holen, handlungsorientiert und effizient geschult.
Jedes Lernprogramm verfolgt ein ganzheitliches didaktisches Designkonzept, ist individuell konfigurierbar und zielgruppenadaptierbar. Basis jeder Konzeption sind technische Dokumentationen, Handbücher, Reparaturanweisungen und Trainingsunterlagen des jeweiligen Fahrzeug-Herstellers. Die Lerninhalte sind in der Regel modular aufgebaut, als abgeschlossene, themenbezogene Lektionen konzipiert und können je nach Anforderung als angeleitete oder selbstgesteuerte Ausbildungseinheiten eingesetzt werden. Jede Lektion befasst sich mit einer bestimmten Problemstellung und ist mit einem eindeutigen Lernziel verknüpft. Durch Verbindung mit Aufgaben, Tests und praktischen Übungen in Simulationen werden die Lerninhalte vertieft und der Lernende erhält ein unmittelbares Feedback über seinen Lernerfolg.
Ein auf Blended Learning ausgerichtetes Ausbildungskonzept mit ausgewogenem Praxis- und Theorieanteil kann somit sehr individuell an die Bedürfnisse des Lehrgangsteilnehmers und der zur Verfügung stehenden Ausbildungsdauer angepasst werden. Mit digitalen Lernlösungen kann der Lehrgangsteilnehmer Inhalte in seiner eigenen Lerngeschwindigkeit nachvollziehen, wiederholen und einüben. Alle Lehrgangsteilnehmer werden einheitlich, im Sinne einer kompetenzorientierten Ausbildung, zu einer sicheren Handhabung der Systeme befähigt – nicht durch „one size fits all“, sondern durch bedarfsgerechte, modulare Lerneinheiten – passend zu den individuellen Voraussetzungen eines Lehrgangsteilnehmers. Auch die Verständlichkeit und der Erfolg eines Lehrgangs lassen sich durch digitale Lernlösungen noch differenzierter und transparenter evaluieren, als durch die Bewertung eines Ausbilders allein.
Lernen im virtuellen Raum: Maximale Handlungsorientierung, Praxisnähe und Sicherheit
Im Rahmen einer modernen ganzheitlichen Ausbildung gewinnt Virtual Reality-Technologie immer mehr an Bedeutung. Im militärischen Umfeld hat VR als risikofreie Trainingsumgebung in Verbindung mit einem digitalen Zwilling eines kostenintensiven Wasser-, Land- oder Luftfahrzeugs einen besonders hohen Nutzen.
Gefährliche Prozeduren, Arbeitsprozesse und Bedienschritte können virtuell mit allen Handgriffen sicher erlernt und geübt werden – auch bevor beispielsweise eine neue Produktionslinie fertiggestellt ist. Bewegungsabläufe, Abstände und Größenverhältnisse lassen sich in der dreidimensionalen 360° VR-Umgebung sehr gut nachempfinden. In VR-Szenarien können außerdem unterschiedliche Trainingsbedingungen simuliert werden, z.B. kritische Gefahrensituationen oder Gelände- und Wetterbedingungen.
Der Einsatz von VR-Trainings hilft dabei, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und den Lerneffekt zu steigern. Lehrgangsteilnehmer erleben totale Immersion im digitalen Lernraum, da sie sich durch die VR-Brille ohne Ablenkung von außen voll und ganz auf den Trainingsinhalt fokussieren können. Wissen wird nicht nur passiv vermittelt, in der virtuellen Welt werden aktive Handlungen ausgeführt. Durch praktisches Tun prägen sich die Trainingsteilnehmer Arbeitsschritte und Abläufe nachhaltig ein. Etwas „gemacht“ zu haben, hat einen wesentlich höheren Lerneffekt, als etwas „gehört“ oder „gelesen“ zu haben.
TIGER: VR-Training für das technisch-logistische Personal
Um eine Vorbereitung auf gefährliche Prozeduren so sicher und praxisnah wie möglich zu gestalten, wurde in den Räumlichkeiten der DFAT (Deutsch-Französische Ausbildungseinrichtung TIGER in Faßberg) der erste Virtual Reality-Hörsaal der Bundeswehr eingerichtet. Hier erhalten die Ausbildungsteilnehmer im virtuellen Raum am digitalen Zwilling der aktuellen KH TIGER Version ASGARD die Grundbefähigung für Funktionsprüfungen an verschiedenen Baugruppen, nehmen Sicherheits-Checks vor und führen komplexe Justage-, Wartungs- und Instandhaltungsprozeduren durch.
Die VR-Szenarien mit unterschiedlichen Trainingsinhalten bieten sowohl die Möglichkeit des selbstgesteuerten Lernens, in dem sich der Akteur nach eigenem Ermessen alleine durch die Szene bewegt (Single Modus), als auch die Möglichkeit des Lernens im Team (Multiplayer Modus) und des ausbildergesteuerten Lernens. Hier unterrichtet der Fachlehrer die Lerngruppe direkt im virtuellen Raum. Möglich wird die Kommunikation und Kooperation innerhalb der Szenarien durch eine Sprachverbindung und die Darstellung des Ausbilders – oder der anderen Teilnehmer – als Avatare.
„Ich muss gestehen, dass ich Vorbehalte gegenüber VR hatte. Allerdings war ich schnell begeistert von der durchdachten Realisierung und den Einsatzmöglichkeiten. Baugruppen und Funktionalitäten können am digitalen Zwilling wirklichkeitsgetreu wie am realen Hubschrauber zur Verfügung gestellt werden. Das ist ein echter Mehrwert hinsichtlich der Qualität der Ausbildung.“
bei der feierlichen Übergabe des TIGER VR-Ausbildungsbausteins für den Trainingseinsatz am 27.04.2023 in Faßberg
CARACAL: Modularität live demonstrieren
Die VR-Technik eignet sich hervorragend zur Visualisierung und Präsentation neuer Fahrzeuge. So kann die einzigartige modulare Bauweise des CARACAL hautnah erlebt werden, ohne dass das echte Fahrzeug tatsächlich vor einem steht. In der virtuellen Realität beobachtet der User den Lufttransport der Luftlandefahrzeuge und konfiguriert Varianten wie Funk-, Logistik- oder Sanitätsfahrzeug.
Bergepanzer: VR-Intensivtraining für Bergetrupps
Umgestürzte Fahrzeuge aufrichten, schwere Kettenfahrzeuge bergen und schleppen: Bergetrupps müssen ihre Aufgaben oft unter erschwerten Bedingungen bei Wind und Wetter erledigen und daher den Umgang mit ihren Gerätschaften meisterhaft beherrschen. In der virtuellen Realität können die unterschiedlichsten Szenarien, Geländeformen und Wettervoraussetzungen für ein absolut realitätsnahes Training simuliert werden.
LYNX: VR-Training für das Wartungspersonal
„Learning by doing“ mit VR-Technik: Das Wartungspersonal geht einen Radwechsel am LYNX Schritt für Schritt durch. Jeder Handgriff wird geübt und die Reihenfolge der Arbeitsschritte verinnerlicht.
Ausbildung & Service in einem Produkt
Digitalisierung von Arbeitsprozessen
XERENA ist ein äußerst vielseitiges mobiles Support-Tool für Schulung, Zusammenarbeit, Wartung und Service. XERENA integriert nahtlos Servicewissen mit technischer Dokumentation und Training und unterstützt die Arbeit vor Ort und über verschiedene Produktionsstandorte hinweg. Das Tool ist modular aufgebaut und sorgt mit On-Demand-Inhalten, Lernmodulen, sicheren Videokonferenzen und Zugriff auf Informationen in Echtzeit für eine echte Arbeitserleichterung. Für die Darstellung von Inhalten hält XERENA eine Vielzahl von Funktionen und Formaten bereit, zum Beispiel 3D-Visualisierungen, interaktive Panoramen, Vortrags- und Präsentationsfunktionen, Augmented Reality Features, u.v.m.
Bauteile, Ersatzteillisten, Dokumente, Modelle, Videos, etc.: Durch die intelligente Verknüpfung von allen vorhandenen, relevanten Informationen stehen immer die richtigen Daten für eine Aufgabe bereit. Über eine smarte Suche werden Inhalte schnell und zielgerichtet gefunden. XERENA liegt ein weitreichendes Sicherheitskonzept zum Schutz sensibler Daten zugrunde. Die Anforderungen für kontrollierten Datenaustausch und sichere End-to-End Verschlüsselung werden selbstverständlich erfüllt. XERENA besteht aus einer Serverplattform, mobilen Clients und einer Administrationsapplikation. Alle Daten werden laufend synchronisiert, sind immer auf dem aktuellen Stand und auch offline – für mobile Einsätze vor Ort – verfügbar.